Impfskepsis in Spanien

In Spanien herrscht Spannung über den Impfstoff und doch eine gewisse Zurückhaltung vor.

Das Interesse an den Impfstoffen ist weltweit hoch, so auch in Spanien. Dort haben nach einer aktuellen Umfrage 80 Prozent Informationen darüber eingeholt.

Doch die Impfbereitschaft ist nicht sehr hoch. So sind nur ein Drittel bereit, den Impfstoff schnellstmöglich zu erhalten. Die Mehrheit von 55 Prozent will aber abwarten, wie die Folgen der Impfung sind.

Würde es jedoch von ärztlicher oder privater Seite empfohlen, würden sich von den Abwartenden rund 60 Prozent doch schnell impfen lassen. Doch 16,7 Prozent der Befragten lehnen eine Impfung kategorisch ab, selbst wenn es ein ärztliches Anraten gibt. Für eine Herdenimmunität bräuchte es rund 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung.

Eine weitere Frage war, wen man am Undiszipliniertesten betrachte. 62,4 Prozent schoben die Schuld den jüngeren Menschen zu. Nur knapp zwölf Prozent sehen alle Gesellschaftsgruppen gleichermaßen in der Schuld.

Spaniens Regierung: Bitte bleibt Weihnachten daheim

Die spanische Regierung bittet die Menschen in Spanien, zu Weihnachten zu Hause zu bleiben.

Weihnachten ist auch in Spanien ein heißes Eisen und die Menschen wollen auch hierzulande zu ihren Familien. Doch die spanische Regierung ist um die Konsequenzen dessen besorgt.

Die neuen Regelungen sehen interregionale Reisen zwischen dem 23. Dezember und dem 6. Januar nur vor, um Familie und enge Freunde zu sehen. Jedoch rührt sich Widerstand – auch auf der Ebene der Regionalregierungen. Vor allem das konservativ regierte Madrid lehnt die Restriktionen (wieder) ab. Der aktuelle Alarmzustand ist jedoch auch für die Regionen bindend.

Die Botschaft des Gesundheitsminister Salvador Illa lautet dennoch, dass man zu Hause bleiben soll. Versammlungen werden zu Weihnachten und Silvester auf zehn Personen begrenzt, ansonsten gilt die Personenhöchstzahl von sechs. Ab halb zwei Uhr nachts gilt an Weihnachten und Silvester eine Ausgangssperre. Eine Einhaltung der Regeln wird zwar gefordert, aber eine Überwachung gestaltet sich schwierig.

Viele Forschende warnen, dass die sozialen Kontakte zu Weihnachten zu einer erhöhten Infektionszahl im Januar führen werden.

Madrid lockert die Corona-Regelungen

Die konservativ regierte Stadt Madrid lockert die Mobilitätsbeschränkungen in einzelnen Bereichen.

Während Spanien immer noch sehr mit der Corona-Pandemie kämpft, lockert Madrid seine Corona-Regeln ab heute.

In Madrid regiert Ayuso von der konservativen Partei PP. Als die zweite Welle nicht mehr aufzuhalten war, verordnete sie einen Lockdown mit Mobilitätsbeschränkungen für die ärmeren Gebiete, obwohl es auch für die reicheren Stadtteile anzuordnen gewesen wäre. Daraufhin hat die Staatsregierung eingegriffen.

Ab heute sind die Regelungen für 13 Gebiete wieder zurückgefahren worden, was man auf verbesserte Zahlen bezüglich Covid-19 zurückführt. Die Regionen sind nicht mit den Bezirken gleichzusetzen, sondern beziehen sich auf die primären Gesundheitszentren. Dort ist die Zahl der Neuerkrankungen um 50 Prozent zurückgegangen.

Derweil ist die Lage in Barcelona angestiegen. Der zweite Hotspot für die Pandemie ist neben Madrid nun die Stadt Móstoles. Hier gelten verschärfte Bedingungen ab heute für 14 Tage. Insgesamt sind 18 Zonen davon betroffen.

Die bisherigen Maßnahmen wie die Ausgangssperre und die Höchstgrenze von Treffen ist auf sechs Personen, bleiben bestehen. An Weihnachten ist es auf bis zu zehn Personen begrenzt. Madrid wird vom 4. bis 13. Dezember seine Grenzen schließen. In Zeitraum fällt das viel bereiste Tag der Verfassung (6. Dezember) und das Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember).

Impfung beginnt 2021

Der spanische Premierminister prognostiziert, dass im Frühjahr 2021 ein erheblicher Teil der Bevölkerung geimpft werden könnte.

Auch in Spanien setzt man viel Hoffnung auf die neu entwickelten Impfstoffe. Im ersten Quartal des kommenden Jahres, so die Vorhersage des Premiers Sánchez, werde ein erheblicher Teil der Bevölkerung geimpft sein.

Diesen Plan verkündete der Regierungschef in seinem Kabinett. Neben Deutschland sei Spanien das erste Land der EU, das einen vollständigen Impfplan vorlege. Die Arbeiten daran seien bereits im September geschehen.

Doch der Weg zum Sieg über das Virus ist noch lange, dämpfte der Premier die Euphorie. Derzeit stehe man in Verhandlungen mit CureVac und anderen Anbietern. Dabei sei man kurz vor einer Unterschrift.

Die Zahlen für die 14-tägige kumulierte Anzahl pro 100.000 Einwohnenden liegt für die erste Novemberwoche bei rund 436 Fällen. Die Kurve würde sich abflachen.

Andalusien: Lockdown ab Dienstag

In Andalusien gilt ab Dienstag ein neuer Lockdown zur Einschränkung der Pandemie.

Ab Dienstag treten in Andalusien neue Regeln in Kraft, wonach alle nicht wesentlichen Geschäftsaktivitäten ab 18 Uhr eingestellt werden müssen.

Die neuen Regelungen gelten ab dem 10. November bis zum 23. November. Sie wurden von der konservativen Regionalregierung erlassen. Nur die Provinz Granada ist davon ausgenommen. In Andalusien gibt es derzeit 1.194 Fälle pro 100.000 Einwohnenden, was das Gesundheitssystem unter Druck stellt.

Ab 22 Uhr gilt in der Region eine Ausgangssperre, die bis 7 Uhr morgens gilt. Universitäten sollen Online-Kurse anbieten und die geschlossenen Unternehmen sollen Unterstützungshilfen bekommen. Konkretes will man noch diese Woche verlautbaren lassen. Dies betrifft vor allem die Hotel- und Gaststätten.

Auf der Seite mapacovid.es kann man einsehen, wie sich die Fallzahlen in Andalusien darstellen.

Unruhiges Wochenende: Corona-Unruhen in ganz Spanien

Am Wochenende kam es in ganz Spanien zu Protesten der Faschisten gegen die Corona-Maßnahmen.

Teils gewalttätige Ausschreitungen gab es am Wochenende in mehreren Städten Spaniens. Vor allem in Madrid gab es Ausschreitungen und die Polizei nahm 32 Personen fest. Weitere Unruhe gab es in Barcelona, ​​Bilbao, Logroño, Málaga, Valencia und Santander.

In Madrid waren die Ausschreitungen besonders heftig. Dort brannten Müllcontainer und Läden wurde beschädigt, dabei hatten die Demonstrierenden es vor allem auf Banken abgesehen. Es erklangen Sprüche, die von einer Corona-Diktatur sprachen. An anderen Orten gab es Sprechchöre gegen den amtierenden Premier Pedro Sánchez.

Die Demonstrierenden werden dem rechtsextremen Lager zugeordnet, deren Ziel es ist, die Demokratie sturmreif zu schießen und die Corona-Maßnahmen erschienen ihnen dafür als geeigneter Zünder. Sie entzündeten Barrikaden und gaben sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei. Die faschistischen Proteste wurden über soziale Medien organisiert.

Sánchez bezeichnete die gewalttätigen Ausschreitungen als unerträglich und sprach von gewalttätigen Minderheiten.

Investitionen anlässlich der Pandemie

Für die Überwindung der Coronakrise will die Regierung einen Rekordbetrag investieren.

Die Regierung in Spanien sieht einen Etat von 239,8 Milliarden Euro vor und dafür die Steuern für Reiche erhöhen. Damit sollen die starken Schultern Spanien aus der Krise ziehen, die durch Corona verursacht wurde.

Die Minderheitsregierung sucht nun nach Zustimmung für den Entwurf. Das Ziel, so der Premierminister Pedro Sánchez von der PSOE, sei mit den finanziellen Mitteln das Land wieder aufzubauen. Dabei soll aber auch der Wohlfahrtsstaat gestützt werden.

Das Budget sieht auch eine erhöhte Investitionssumme vor, die über zehn Prozent über dem bisher angedachten liegt. Nicht nur Vermögen von über 200.000 Euro pro Jahr werden für die Finanzierung herangezogen, auch Immobilieninvestmentfonds werden zur Kasse gebeten. Die Vermögenssteuer greift um ein weiteres Prozent, wenn man über mehr als zehn Millionen Euro verfügt.

Außerdem werden die Steuern auf Limonaden und Einwegkunststoffe, sowie weitere Umweltsteuern, erhoben. Die Lesungen dazu beginnen im November.

Kommt der Alarmzustand für Gesamtspanien?

Die Regierung von Spanien erwägt den Alarmzustand über das ganze Land auszuweiten.

Weil sich die Regionalregierung von Madrid weigerte, geeignete Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus anzugehen, verhängte die Regierung über der Hauptstadtregion den Alarmzustand und konnte damit Restriktionen erreichen.

Da nun die Zahlen in Spanien weiter steigen, zuletzt erreichte man eine Million Infizierte, überprüft die Regierung nun diesen Alarmzustand auf ganz Spanien auszuweiten. Derart will man eine nächtliche Ausgangssperre erreichen, um die Infektionszahlen zu reduzieren.

Diese Woche bestätigte der Gesundheitsminister Salvador Illa die Überlegungen. Dies sei aber nur nötig, wenn man mit den Regionen des Landes zu keiner Einigung kommen würde. Vor allem die Konservativen der Partei PP und die Faschisten der Partei Vox wollen die nötigen Einschnitte zugunsten der wirtschaftlichen Lage verhindern.

Daher ist die Einführung des Alarmzustandes ungewiss. Es bräuchte dafür die Stimmen der PP. Allerdings gab es noch keine Gespräche mit der Partei darüber, dennoch warb man für Unterstützung. Die rechtliche Grundlage für den Alarmzustand (estado de alarma) findet sich in Artikel 116 der spanischen Verfassung.

Der Alarmzustand in Madrid werde nicht verlängert, bestätigte Illa.

Corona: Gesundheitsminister gibt Ausblick

Der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa gab einen Ausblick auf ein verändertes Weihnachten in Spanien.

In einem Radiointerview gab der Gesundheitsminister Spaniens, Salvador Illa, am Freitag einen Ausblick auf die kommenden Monate. Das Leben mit dem Covid-19 Virus wird drastisch ausfallen, aber es handele sich um einen absehbaren Zeitraum. Es stehen aber komplizierte Monate vor uns, gab Illa zu verstehen.

Für Weihnachten, so Illa, werde es aber beschwerlich. Man müsse sich auf ein abnormales Weihnachten einstellen, das von sozialer Distanz erfüllt sein wird. Doch er machte auch Hoffnung auf einen Impfstoff, den er für Anfang kommendes Jahr sieht. Es werde dann zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, die gesamte Bevölkerung zu impfen. Der Minister geht von mehreren Monaten aus.

Bezüglich der Schließungen der Gastronomie in Katalonien sagte er, es sei besser voraussehend zu handeln, als zu warten, bis die Infektionszahlen zunehmen. Allerdings wird das in 15 Tagen nicht gelöst werden. Solange müssen die katalanischen Bars und Restaurants geschlossen bleiben.

Einen Lockdown schloss der Politiker allerdings aus, doch gegen Leugnern und Impfgegner müsse man hart vorgehen.

Katalonien schließt Gastronomie für zwei Wochen

Wegen der grassierenden Corona-Infektionen werden Bars und Restaurants in Katalonien für zwei Wochen geschlossen.

Die Regionalregierung von Katalonien beschloss am gestrigen Mittwoch, dass alle Bars und Restaurants in der Region geschlossen werden müssen. Damit will man die Ausbreitung des Covid-19-Erregers eindämmen.

Diese Maßnahme wurde angesichts der steigen Infektionszahlen gefordert. Diese ist auf die 14-Tage-Berechnung auf 290 Fälle pro 100.000 Einwohnende gestiegen. Das ist die höchste Häufung seit April.

Die Entscheidung referiert nicht auf etwaiges Falschverhalten der Betreibenden, sondern weil es die Hauptorte sozialer Begegnungen sind. Die Gastrobetriebe können weiterhin Essen und Getränke to go anbieten. Es ist die erste der 17 Regionen des Landes, die derart drastische Maßnahmen ergreift und diese gelten zunächst für 15 Tage in Kraft.

Katalonien weist hohe Corona-Patientenzahlen aus, wovon 189 auf der Intensivstation liegen. Derzeit gibt es aber noch keine Kapazitätsauslastung. Zwischen dem 4. und 10. Oktober wurden insgesamt 12.211 neue Coronavirus-Fälle entdeckt – doppelt so viele wie in den ersten Septemberwochen.

Die Gastronomie betrachtet dies als übertriebene Maßnahme und einige Wirte kündigten an, sie wollen sich lieber von der Polizei schließen lassen, als mitzumachen.

Weitere Maßnahmen sind das Verbot von nicht professionellen Wettkämpfen, die Universitäten sollen Online-Seminare anbieten und Home Office sei wieder angesagt. Obwohl Katalonien weniger drastisch als Madrid getroffen wurde, bleibt die Regionalregierung dort weiter widerspenstig gegenüber Restriktionen.

Alarmzustand in Madrid

Vergangene Woche beschloss das Kabinett der spanischen Regierung in Madrid den Alarmzustand zu verhängen.

Die grassierenden Infektionszahlen in der spanischen Hauptstadt Madrid zwangen die Zentralregierung zu Maßnahmen. Man verhängte eine weitgehende Lähmung des öffentlichen Lebens, was von einem Gericht zurückgewiesen wurde. Daher verkündete man nun einen Alarmzustand für 15 Tagen.

Die Regionalregierung war nicht in der Lage, der Infektion Herr zu werden. Die konservativ geführte Regionalregierung, die von den Faschisten mitgetragen wird, sieht darin eine politische Aktion. Die Zentralregierung wird von einer SPD-Links-Koalition (PSOE und Unidas Podemos) gestellt.

Die neuen Restriktionen sind durch den Alarmzustand gedeckt, sodass sich die Regionalregierung den Maßnahmen nicht verweigern kann.  Damit kommt man auch dem Nationalfeiertag nach, weswegen heute sonst viele zu privaten Feiern unterwegs wären. Daher wird es auch einige Kontrollen heute geben.

Madrids konservative Regierung steckt zurück

Madrid will die von der Zentralregierung festgestellten Maßnahmen einleiten.

In Madrid steigen die Zahlen der Corona-Infektionen weiter an, sodass die konservative Regierungschefin Isabel Díaz Ayuso nun doch einlenkt und die angeordneten Maßnahmen der Zentralregierung nun doch einführt. Sie weigerte sich zunächst und schloss zugunsten der Wirtschaft, nur die Viertel, in denen eher die ärmere Stadtbevölkerung wohnte, während die reicheren Bevölkerungsschichten nicht betroffen sein sollten.

Die neuen Regelungen wurden am Donnerstag veröffentlicht, womit sie wirksam werden. Sie beruhen auf Verhandlungen, die noch am Mittwoch geführt wurden. Dennoch lehnten einige Regionen zunächst ab. Dazu gehörte neben Madrid und Andalusien, deren Regierungen durch die rechtsextreme Partei Vox gestützt werden, auch Katalonien und Galizien.

Der neue Maßnahmenkatalog umfasst Bewegungseinschränkungen von Gemeinden mit mehr als 100.000 Menschen, sofern drei Kriterien erfüllt sind: 14 Tage mehr als 500 Infizierte pro 100.000 Einwohnende, zehn Prozent positive Tests oder mehr eine Auslastung von über 35 Prozent der Intensivbettenkapazität. Dann darf man nur noch das Haus verlassen, wenn man zur Schule oder zur Arbeit geht.

Die Regionalregierungen haben 48 Stunden Zeit für die Umsetzung und sie sind verpflichtet, dies einzuhalten. Madrid kündigte rechtliche Schritte an. Isabel Díaz Ayuso erklärte, dass es an Zwang sei, gegen den man sich wehren werde und dass es der Plan der Regierung sei: “Madrid zu zerstören.”

Die sehr konservative Politikerin sieht in den Maßnahmen zum Schutz der Menschen einen politischen Hintergrund und greift damit in den Topf der Verschwörungstheorien.

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