Die Schwester des Königs von Spanien darf ihren verurteilten Mann mit Vorzug im Gefängnis besuchen.
Cristina de Borbón, Schwester des spanischen Königs Felipe VI, wird von den Gefängnisbehörden bei ihren Besuchen ihres Ehemannes Iñaki Urdangarin bevorzugt behandelt. Urdangarin muss eine Gefängnisstrafe in der Strafanstalt Brieva in der Provinz Ávila absitzen, wo schon einmal ein einflussreicher Mann einsaß – damals der Chef der Polizei Guardia Civil: Luis Roldán, der wegen Korruption angeklagt war.
Urdangarin bekam wegen illegaler Finanzgeschäfte, Veruntreuung, Einflussnahme und Steuerhinterziehung eine Haftstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten. Er hat die Strafe erst dieses Jahr angetreten und steht damit noch am Anfang seines Gefängnisaufenthaltes.
Dass Cristina de Borbón dabei mit Vorzug behandelt wird, macht eine Anfrage der Podemos-Partei klar. Die Sicherheitsumstände und die Zugehörigkeit zum Königshaus von Spanien würden es erlauben, dass die Prinzessin ihr Auto direkt vor der Tür des Gefängnisses stehen lassen darf. Zudem muss sie nicht mit anderen Besuchenden warten und wird direkt zu ihrem Ehemann geführt.
Bereits zwei Mal kam die feine Frau in den Genuss der Vorzugsbehandlung. Damit will man Demonstrationen oder mögliche Auseinandersetzungen mit anderen Besuchenden vermeiden, so die offizielle Begründung. Der erste Besuch fand im Juni und der zweite im Juli dieses Jahres statt.
Schon zuvor, im Prozess, wurde sie mit Vorzug behandelt und freigesprochen. Obwohl sie Nutznießerin war, war sie – so das Urteil damals – nicht an den Aktionen ihres Mannes beteiligt. Dieser nutzte die Verbindungen zur Königsfamilie für seine Geschäfte aus und versteckte diese unter dem Deckmantel eine gemeinnützigen Gesellschaft.
Iñaki Urdangarin würde aber keine besonderen Hafterleichterungen genießen.
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