Wegen eines Nasepustens mit der spanischen Nationalflagge, muss sich ein Komiker vor Gericht verantworten.
Eigentlich wollte das spanische Parlament solchen Prozessen ein Ende setzen, denn Königsbeleidigung oder die Verunglimpfung von Gott und Kirche gehören abgeschafft. Aber es gibt wieder einen solchen Prozess, der eher in die Zeit des Faschismus gehört.
Der TV-Komiker Dani Mateo musste diese Woche vor Gericht erscheinen. Er hatte in der TV-Show “El Intermedio” seine Nase an die Fahne gehalten und sie durch die Luft der Nase zum Wehen gebracht. Der Prozess begann um halb zwölf Uhr morgens in Madrid.
Die Anklage kam übrigens von einem Vertreter der Organisation Alternativa Sindical de Policía. Dabei handelt es sich um eine rechtskonservative Form der Gewerkschaft der nationalen Polizei. Der Vorwurf sei die Verletzung der Symbole Spaniens.
Der Prozess soll nun zunächst klären, ob es sich dabei um eine Straftat handele. In dem Falle könnte eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr verhängt werden. Nach einer anderen Auslegung könnte man den Vorgang als “Hassverbrechen” mit bis zu vier Jahren Gefängnis ahnden.
Der Scherz mit der Fahne löste unter den Konservativen eine Welle der Kritik aus, vor allem in den sozialen Medien des Landes gab es dazu heftige Diskussionen. Das klingt lächerlich, aber zeigt, wie viel Macht die Konservativen in dem Land noch haben. Das sollte sich mal ändern und das Stichwort dazu könnte Aufklärung sein.
Darüber hinaus erhielt Mateo Drohungen und viele Beleidigungen. Der Sender hat inzwischen reagiert und das Video von der Website genommen. Der Regisseur sagte, dass es ein Witz und eine politische Aussage gar nicht intendiert war.
Derweil haben andere Veranstalter Auftritte mit dem Komiker Mateo abgesagt. Der Grund seien Drohungen und ein Boykott. Mateo ist allerdings auch dafür bekannt, dass er solche Scherze macht. Auch ein Witz über das Tal der Gefallenen, wo der faschistische Diktator und Menschenfeind Franco beerdigt ist, gab es bereits. Die Anklage wurde aber fallengelassen.
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