In Deutschland wurde es nur kurz erwähnt, dass es zu Unruhen in der Hauptstadt Spaniens, Madrid, gekommen ist. Doch worum ging es?
Schon seit drei Wochen protestieren die Menschen in den Straßen, denn die empfindlichen Sparmaßnahmen der Regierung fordern den Menschen schon seit Jahren vieles ab.
Marsch der Würde “Marchas Dignidad”
Es war der sogenannte Marsch der Würde “Marchas Dignidad”, die Würde des Menschen. In Spanien spricht man meist von 22-M, was auch auf das Datum referriert. Im Prinzip ging es den Demonstrierenden darum, den Mensch ins Zetrum der Gesellschaft zu stellen und nicht die Wirtschaft. Das Motto war “Keine Schuldenzahlung, keine sozialen Kürzungen mehr, Ende der Troika und Rückkehr zur sozialen Gemeinschaft”. Außerdem sollen die Banken ihre Schulden hauptsächlich selbst bezahlen.
In Spanien grassiert eine hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter den jüngeren Spaniern. Unter jenen die Arbeit haben, sinkt der Lohn immer weiter. Doch die Wirtschaftszahlen gehen hoch, auf Kosten der Bevölkerung.
Der Marsch begann im Norden Spaniens und zehntausende Menschen folgten dem Aufruf. Das Ziel war die Hauptstadt Madrid. Zu den vielen Menschen, die da demonstrierten, zählten auch Gewerkschaften, linke Parteien und weitere Institutionen.
Die Polizei war mit über 1.500 Beamten im Einsatz und hatte mehrere Straßen gesperrt, was lange Wartezeiten für die Demonstrierenden bedeutete. Von der Regierungsseite hörte man den Vergleich der griechischen Faschisten mit den Demonstranten. Dieser fale Vorwurf spricht für die Aussichtslosigkeit der Madrider Regionalregierung. Ihr Chef, Ignacio González, der den Vergleich zog, ist ein Mitglied der konservativen Partei, PP, welche die Sozialkürzungen, als auch für das neue Abtreibungsgesetz vorantrieb.
Unruhen beim Marsch der Würde “Marchas Dignidad”
Die lange Demonstration blieb bis zum Schluß friedlich. Erst zum Schluß kam es zu Gewaltausbrüchen. Nach Polizei-Angaben, haben radikale Kräfte das Geschehen beeinflusst. Die Unruhen begannen am Plaza de Colón.
Die Polizeigeschwerkschaft spricht von einer Fehlkoordination, von Regierungsseite sagte man, dass das unvorhersehbar war. Es gibt also gegenseitige Vorwürfe auf allen Seiten.
Das Ergebnis sind über 100 Verletzte, die meisten davon waren Polizei-Beamte. 24Personen wurden festgenommen und sollen vor Gericht gestellt werden, darunter auch drei Minderjährige.
Inzwischen sammeln sich die Menschen in der Innenstadt Madrids und skandieren Forderungen für die Freilassung der Gefangenen Demonstranten.