Es geht offenbar um millionenfachen Betrug: Die Särge wurden vor der Einäscherung geklaut.
In einer kooperativen Untersuchung zwischen dem Finanzamt und der Polizei geht man in der Stadt Valladolid in der Provinz der Region Kastilien-León gegen ein Bestattungsunternehmen vor. Der Vorwurf klingt unglaublich: Die Leichen wurden verbrannt und den Sarg hat man wieder verkauft.
Die Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Dabei steht ein Kreis von 16 Personen derselben Familie im Fokus. Sie gehören zu einem Bestattungsunternehmen in Valladolid und werden in den Medien die „El Salvador Gruppe“ genannt. Das Unternehmen El Salvador ist der größte Anbieter für Beerdigungen in der Region und hat zahlreiche Filialen.
Der Fall nahm offenbar bereits 2017 seinen Anfang, als sich ein Mitarbeiter der Firma El Salvador an die Polizei wandte. Aber es ist unklar, wie lange die Vorgänge andauerten. Inzwischen weiß man von den wiederverwendeten und berechneten Särgen. Dem nicht genug sollen auch die Blumenkränze wiederverwendet worden sein. Dabei soll das Unternehmen Millionen illegal verdient haben, denn der Großteil der Beerdigungskosten ist auf den Sarg zurückzuführen.
Bei einem Verdächtigen wurde eine Million Euro in Bar gefunden. Das Unternehmen ließ durch seine Anwälte mitteilen, dass man nicht mitzuteilen habe. Der Mitarbeiter, der das Vorgehen angezeigt hatte, wollte das Unternehmen zuvor wohl erpressen, so die Darstellung der Beschuldigten. Seither werden transparente Kontrolle gewährleistet.
Ob die Anschuldigungen zutreffen, müssen weitere Untersuchungen ergeben. Andere Angestellte der Firma äußerten sich überrascht und unterstrichen den vertrauensvollen Umgang in der Firma. Diese ist aber erst mal geschlossen, wovon einige Angestellte aus den Medien erfahren haben.
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