Am Sonntag, den 1. Oktober stimmt Katalonien über seine Unabhängigkeit ab – gegen den Willen der spanischen Regierung.
Schon im Vorlauf des Referendums polarisierte sich das Land in der Frage, ob und wie sich Katalonien von Spanien abtrennen darf. Die Verfassung verbiete es, die Regierung sendete Polizei in die Region und die Leute dort, wollten unbedingt wählen. Mit der Aktion verschaffte die Zentralregierung den Abspaltungsfreunden einen enormen Zulauf.
In Katalonien hatte man die Schulen, die als Wahllokale vorgesehen waren, besetzt. Aber die Polizei drang dennoch ein und verhinderten dies bei einigen Wahlstätten. Es gab Demonstrationen für und gegen die Abspaltung in und außerhalb von Katalonien. Es fielen zwar Wörter wie “Puto” Feigling, aber es das Vorgehen der Polizei wurde schon früh kritisiert. Es wurden Patronenhülsen gefunden, vermutlich von Gummigeschossen.
Wenn die Mehrheit für die Unabhängigkeit von Spanien sei, so die Regionalregierung in Barcelona, würde man dies binnen von 48 Stunden bewerkstelligen. Wie viele Stimmen zusammen kommen müssten, ist nicht klar. Bisher, so einige Medienberichte, haben etwa eine Million Menschen ihre Stimme abgegeben. Etwa fünf Millionen sind stimmberechtigt. Es gab bisher keine Ausschreitungen und nur wenige Meldungen über Verletzte.
Sollte das Referendum keine Mehrheit für eine Unabhängigkeit haben, will man dem Ergebnis ebenfalls folgen. Doch stellt sich mir die Frage, für wie lange… Es gab bereits Anstrengungen für ein Referendum vor drei Jahren, das dann als Stimmungslage gewertet wurde, weil es ebenfalls vom Verfassungsgericht verboten wurde.
UPDATE: Katalonien hat sich, bei einer Wahlbeteiligung unter 50 Prozent und einer einer hohen Mehrheit für die Unabhängigkeit gestimmt.