Die Baukunst der Goten in Toledo wird von Immobilienfirmen bedroht.
Die Gotik ist die Baukunst, die sich im 13. Jahrhundert quer durch Europa zog. Damals wurde es die französische Bauart genannt und erst später wurde daraus die Gotik, benannt nach einem antiken Stamm, der das römische Imperium beendete. Der Baustil der Gotik hat also nichts mit den Goten selbst zu tun, die letztlich bis nach Spanien zogen.
Dieser Stamm der Goten erwählte Toledo, südlich von Madrid, zur Hauptstadt. Das geschah bereits im 6. Jahrhundert nach Christus. Nun wird die historische Stadt vom Profit der Immobilienwirtschaft bedroht, diese wollen die alten Gemäuer abreisen und damit Platz für neue Gebäude schaffen.
Eine Gruppe aus Anwohnenden und historisch Interessierten wehren sich gegen das Vorhaben und machten es publik. Die Behörden beeilten sich und verwiesen darauf, dass es unter Denkmalschutz steht. Allerdings sollen dennoch 1.500 Häuser in dem Areal gebaut werden. Es gäbe dort keine Funde und somit könne man es als Bauland ausweisen.
Die Gruppe, die sich dem Bauvorhaben entgegensetzt, fordert jedoch den Schutz des gesamten Areals. In der Vergangenheit hat die Immobilienbranche an dem Areal geknabbert, sodass rundherum Gebäude entstanden. Wo einst ein römischer Zirkus stand, werden derzeit Luxusappartements mit Pools gebaut. Von dem einstigen Unterhaltungsbetrieb der Antike sind nur noch Tribünen zu sehen.
In der Gegend wurden Überreste von Kirchen entdeckt, die im Mittelalter Konzile ausrichteten. Die archäologischen Ausgrabungen wurden vor rund zehn Jahren eingestellt. Darüber beschweren sich die Forschenden, wie über den neuerlichen Versuch, das Gelände zu bebauen. Dann wäre es für die Forschung verloren. Die Aussage, dass es keine Funde im Boden gab, wo man baut, sei schlicht falsch. Dort wo die Kirche Santa Eulalia stand, werden 86 Häuser gebaut und auf dem Gelände des römischen Zirkusses sollen 300 Gebäude entstehen.
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