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Spaniens maurische Geschichte II – Blütezeit

Über die Blütezeit des Kalifats auf spanischen Boden: Al Andalus und das Kalifat von Córdoba.

Im ersten Teil geht es um die Entstehung des maurischen Kalifats auf der iberischen Halbinsel. Nun geht es um die weitere Entwicklung der Mauren in Spanien. Die Mauren beherrschen seit 715 weite Teile der iberischen Halbinsel und der Wohlstand war gesichert. Der Islam ist auf dem Vormarsch, vor allem im Nahen Osten und Nordafrika.

Aber es war nicht alles heiterer Sonnenschein. Auch innerhalb der Mauren gab es Differenzen, die immer mehr zu Tage traten. Damaskus wird zur Mitte des 8. Jahrhunderts durch eine Revolution erschüttert und ein hochrangiger Adeliger kommt nach Al Andalus. Er ist der Begründer der Omaijaden-Epoche, die bis in  11. Jahrhundert herrschen wird. Mit seinem Aufschwung macht sich Al Andalus von der Heimat unabhängiger und wird zu einem eigenen Kalifat. Doch nicht alle sind damit zufrieden und es gibt interne Machtkämpfe.

Mit Córdoba als Hauptstadt entwickelte sich im Kalifat Al-Anadalus seine Blühte mit Kultur, Musik und beispielsweise Essmanieren, die man zuweilen heute noch pflegt. Als auffälligstes Überbleibsel sind die architektonischen Leistungen noch heute zu bewundern. Das Kalifat hatte im Laufe seiner Existenz gute Verbindungen zum deutschen und byzantinischen Reich. Die liberale Art des Kalifats, brachte reichlich Wissen und Technologie hervor. Es wurden viele beispielsweise antike griechische Schriften übersetzt, die dann auch nach Europa gelangen. Philosophie, Politik und Poesie waren gemeinhin gemeinsam anzutreffen. Es gibt bereits medizinische Operationen und Autopsien, was im Christentum verboten war. Dadurch konnten sie die Medizin weit vorantreiben.

Vor allem der Handel war es aber, die die Leute hier her zog. Denn mit dem Handel kam auch der Wohlstand, was sich wiederum in den Prachtbauten der Herrscher äußerte. Der Exportschlager war Holz, was man sich heute kaum vorstellen kann. Es gab auch eine rege Schiffswerk-Tätigkeit, wie beispielsweise bei Sevilla. Außerdem baut man Erze ab, darunter Gold, Quecksilber oder Eisen. Das führt auch zu einer ausgewachsenen Schmiedeindustrie, wie bei Toledo.

Viele Städte sind vom Grundprinzip immernoch nach den damaligen Vorstellungen erbaut. Die zahlreichen Innenhöfe sind ebenfalls ein Überbleibsel dieser Zeit. Denn dort spielte sich das Familienleben ab. Und die Bäder wurden wieder populär, was die arabische Architektur ermöglichte.

Es gab hier alle denkbaren Luxusgüter des Mittelalters und der Fortschritt wird großgeschrieben. Darunter fällt auch die Bewässerungstechnik. Und auch der Wein wurde in Al Andalus nicht nur angebaut, sondern auch getrunken – trotz des eigentliches Verbots im Koran. Der Islam ist zu dieser Zeit sehr tolerant und es gab viel Integrationspotential. Christen und Juden sind hier willkommen, doch die Christen ziehen meist nach Norden.

Doch am Horizont zeichnete sich bereits das Ende des Islam in Spanien ab. Die Reconquista sollte bald beginnen, aber vier Jahrhunderte brauchen.

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