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Jesús Cintora & Partido Popular (PP)

Der spanische Privatsender Cuatro (sozusagen das Vierte) hat seinen Moderator verloren, er sprach von Druck durch die Politik.

Der Moderator der Politik-Talkshow “Las mañanas de Cuatro” (Der Morgen im Vierten) im Fernsehen, Jesús Cintora, hat den Sender verlassen. Das war schon an Ostern klar. Via Twitter hat der Moderator seine Sicht der Dinge klargestellt, dass man ihn “gegangen hat”. Auch wenn es nicht leicht ist, er wird sich aber nicht unterkriegen lassen, so führt er aus (“Sabéis que decidieron que no siga en M4 y no es fácil, pero sigo en pie”). (M4 ist das Kürzel der Sendung)

Was war passiert? Der Privatsender Cuatro gehört vor allem dem italienischen Medienkonzern “Mediaset”. Dieser wiederum gehört großteilig dem italienischen Berlusconi Clan und steht auch der konservativen Partei PP (Partido Popular) Nahe, die gerade die Regierung unter Mariano Rajoy stellt. Die offizielle Darstellung war, dass man die Pluralität bei der Informationsübermittelung durch Objektivität erreichen möchte. Der Moderator Cintora war das nicht, so deren Sicht.

Tatsächlich war der Moderator kritisch, vor allem gegenüber der regierenden Partei, der PP. Parteienskandale, Korruption und die Sparpolitik machte er zum Thema, die vor allem von der neuen Partei Podemos aufgegriffen wird. Diese wurden auch des Öfteren eingeladen zu der Talkrunde. Nach Quotensicht war die Talkshow ein Erfolg, die meisten Zuschauenden im Morgenprogramm.

Doch die Reputation der Konservativen wurde angegriffen, so deren Sicht. Sie übten Druck auf die Senderchefs aus. Das Druckmittel soll, so einige Unkenrufe, die Frequenzvergabe für das digitale Fernsehen sein. Mit Blick auf die anstehenden Wahlen im September sicherlich eine interessante Vorgehensweise.

Andere kritische Stimmen sehen in der Absetzung von Cintora keinen Einzelfall, das würde in vielen – auch kleinen Medienstationen – so sein. Regierungskritik wird nicht geduldet. Ob das auch bei Telemadrid so war? Viele in Spanien sagen “Si!”. Auch hier war man gegenüber der Regierungspartei PP nicht unkritisch geblieben.

Es gibt einige Indizien dass die PP versucht, ähnlich wie Berlusconi in Italien, die Medienlandschaft zu prägen, um ihre Inhalte untergebracht zu wissen. Hier werden die kapitalschwachen Medien teils sogar aufgekauft: Statt die Kredite zurückzuzahlen, gehen Teile der Medienunternehmen an finanzkräftige Investierende, wie Banken. Ein Schelm wer denkt, das wirkt sich inhaltlich aus!

Auch in der Vorzeige Zeitung des Landes “El País” wurde der Chefredakteur ersetzt und der Journalist, der bisher über die konservative PP schrieb, wurde nach Übersee “strafversetzt”. Ans andere Ende der Welt, nach Argentinien. Ein Zufall?

Spaniens Medienwelt steht vor einem tiefgehenden Einschnitt, der die Demokratie gefährdet. Der Druck der Konservativen auf die Medien und die Pressefreiheit, führt zu einem Protest in Spanien, der immer weitere Kreise zieht. Im Mittelpunkt steht Jesús Cintora, den Mediaset nun weiter beschäftigen will – nur in anderen Sendungen.

Dieser Schuss der Konservativen Partei Spaniens, PP, könnte nach hinten losgehen…

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